Leitthema in der Oktoberausgabe des Bundesgesundheitsblatts ist „Migration, Flucht und Gesundheit – Aktuelle Perspektiven aus Deutschland“. Die Gruppe der Menschen mit Einwanderungsgeschichte – in Deutschland rund 20 Millionen - ist sehr divers, zum Beispiel in Bezug auf Gründe der Migration, Aufenthaltsdauer und -status, Lebensumstände und Teilhabechancen.
Die insgesamt acht Beiträge des Leitthemas haben das Ziel, aktuelle Erkenntnisse zu Forschung, Konzepten und Praxiserfahrungen zu bündeln. Im Editorial ordnen zwei Autorinnen, aus dem Robert Koch-Institut und dem Bundesinstitut für Risikobewertung, Beiträge und Thema ein. Das Fazit der Autorinnen: „Die Beiträge zeigen eindrucksvoll auf, dass gesundheitliche Ungleichheiten im Kontext von Migration und Flucht komplex sind und dass eine differenzierte Betrachtungsweise und die Berücksichtigung verschiedener anderer sozialer Determinanten nötig sind, um konkrete Ansatzpunkte für die bedarfsorientierte Anpassung von Angeboten zur Gesundheitsversorgung, Prävention und Gesundheitsförderung abzuleiten. Hier ist es essentiell, individuelle und strukturelle Barrieren in den Blick zu nehmen und lebensweltorientiert vorzugehen. Die Erkenntnisse zeigen einmal mehr, dass Migrationserfahrung an sich nicht kränker oder gesünder macht, sondern, dass wir die Lebensbedingungen, Diskriminierungserfahrungen und Teilhabechancen der Menschen in den Vordergrund stellen müssen“.
Weitere Informationen