Der jüngste Bericht der Internationalen Organisation für Migra-tion über Todesfälle von Migranten in Europa schätzt, dass im Jahr 2023 mindestens 3.863 Menschen bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen, starben – ein neuer tödlicher Rekord seit 2015.
Mindestens 2.797 Menschen starben im Mittelmeer, 914 auf der Atlantikroute zu den Kanarischen Inseln und 152 an den übrigen EU-Grenzen.
Diese neuesten Zahlen, die auf Interviews mit Überlebenden und Angehörigen der Opfer basieren, bringen die Gesamtzahl der Todesfälle seit 2014, als die IOM-Aufzeichnungen began-nen, auf 28.000. Experten gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer in diesem Zeitraum viel höher ist, da viele Todesfälle nicht erfasst werden, weil es schwierig ist, Schiffbrüche zu dokumentieren, und weil die meisten Leichen nie gefunden werden.
Diese Todesfälle sind keine Unfälle. Sie sind die vorhersehbare und erwartete Auswirkung feindseliger Migrationspolitik, die Such- und Rettungsaktionen auf See einschränkt und Men-schen zu gefährlichen Reisen zwingt, weil keine realisierbaren regulären Optionen zur Verfügung stehen.
Im vergangenen Dezember schlug die Europäische Kommis-sion eine Überarbeitung der EU-Gesetzgebung vor, die die Erleichterung der Einreise, Durchreise oder des Aufenthalts unter Strafe stellt. Der neue Vorschlag sieht keine klare und verbindliche Ausnahme für humanitäre Hilfe durch NGOs, Familienangehörige oder Migranten selbst vor. Angesichts des anhaltenden Mangels an regulären Routen für viele Menschen, um sicher nach Europa zu gelangen, können wir nur davon ausgehen, dass sich die tödlichen Trends fortsetzen.
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(Quelle: picum.org)