„Das Kirchenasyl ist ein Schutzraum für besonders schutzbe-dürftige, oft traumatisierte Menschen.“ Der Einsatz zeige in bedrückender Weise, mit welchen brachialen Mitteln die Be-hörden gegen Schutzsuchende vorzugehen bereit sind, erklär-te der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Stäblein betonte, er würde gerne mit den zuständigen Stellen ins Gespräch kommen, „um zu klären: Warum ist das so pas-siert“. „Ich frage mich, welchen Stellenwert Humanität und Augenmaß bei solchen Einsätzen eigentlich spielen.“ Die evangelische Kirche stehe zum Kirchenasyl. Es sei das letzte Mittel, um in humanitären Härtefällen die Würde und die Rechte von Menschen zu schützen, betonte der Theologe.
Die Polizei in Schwerin hatte wegen eines Amtshilfegesuchs der Kieler Ausländerbehörde am Mittwoch ein bestehendes Kirchenasyl in der evangelischen Petrusgemeinde in Schwerin gebrochen, um zwei erwachsene Söhne einer sechsköpfigen afghanischen Familie nach Spanien abzuschieben. Die Abschiebung scheiterte, weil sowohl die Mutter als auch einer der Söhne sich in einem psychischen Ausnahmezustand befanden.
(Quelle: ekd.de)