(Eine englische Version findet man hier untzer der deutschen Version)
Diese wird in der Provinz Süd-Kivu Ziel von Angriffen durch die kongolesischen Sicherheitskräfte und lokale Milizen. Nach 1996, 1998 und 2004 wurden sie 2017 erneut von lokalen Mili-zen, den „Mai Mai“, in Koalition mit der Miliz „Red Tabara“ an-gegriffen, was Tausende von zivilen Opfern und die Zerstörung hunderter Dörfer zur Folge hatte. Banyamulenge werden his-torisch den Tutsi der Großen Seenregion in Afrika zugerechnet. Sie sprechen eine Sprache, die Kirundi (Burundi) und Kinyar-wanda (Ruanda) nahekommt. Daher werden sie in Hassreden in der DR Kongo häufig als Ausländer:innen dargestellt und verfolgt: Sie werden diskriminiert und de facto von den Behör-den in der DR Kongo oft nicht als Staatsangehörige anerkannt. Aufgrund zunehmender Übergriffe befinden sich viele Mitglie-der der Gemeinschaft auf der Flucht.
Gakondo e.V., ein Verein, dem ein Großteil der in Deutschland lebenden Mitglieder der Banyamulenge angehört, die Gesell-schaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) und der Flüchtlingsrat Niedersachsen haben in einem hybriden Workshop am 23.02.2024 über die besonders vulnerable Lage informiert und Lösungsansätze für humanitäre Hilfe und Schutz mit interna-tional anerkannten Expert*innen diskutiert. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir aus dem Vorstand des Gakondo e.V. Felix Rubogora und Mugabe Saruhembe begrüßen konnten. Zudem ein besonderer Dank an Christoph Hahn, Referent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung bei der GfbV.
Wichtige wissenschaftliche Beiträge zur Debatte kamen von Dr. Helen Hintjens (Universität Rotterdam) zur Thematik der Anti-Banyamulenge Hassrede und des Risikos eines Genozids, von Thomas Shacklock (Genocide Watch) zur Notlage der Ba-nyamulenge in der DR Kongo, sowie von Dr. Délphin R. Nta-nyoma (Universität Rotterdam) zur Lage der Banyamulenge in der Region der Großen Seen.
Präsentationen:
Dabei wurde die steigende Zahl ethnisch-motivierter Angriffe deutlich, denen die Banyamulenge in ihrem Herkunftsland ausgesetzt sind. Die Situation in der DR Kongo verschärfte sich nach den Wahlen im Dezember 2023 weiter. Trotzdem erhal-ten die Banyamulenge nicht ausreichend Schutz in der DR Kongo durch die internationale Gemeinschaft und sind auch in den Nachbarstaaten, besonders in Rwanda und Burundi, An-griffen ausgesetzt.
Dazu berichtet aktuell die Gesellschaft für bedrohte Völker.
Auch Gakondo e.V. hat weiterführende aktuelle Informationen hier zusammengetragen. Hier eine Zusammenfassung der aktuellen Entwicklungen.
Birori Honorable stellte die schwierige Situation der Banya-mulenge Diaspora in Deutschland dar. Die meisten Angehö-rigen der Banyamulenge community in Deutschland leben in Niedersachsen, insgesamt ca. 300 Personen. Gakondo e.V. repräsentiert diese als Selbstorganisation mit ca. 200 Mitglie-dern. Hier wird ihr Verfolgungsschicksal durch das für das Asylverfahren zuständige Amt oft nicht anerkannt. Grund dafür ist die Unwissenheit über die besonders vulnerable Situation der Banyamulenge in Behörden, unter Politi-ker*innen und in der Bevölkerung. Zudem bestehen aufgrund der herrschenden Diskriminierung oft Probleme bei der Be-schaffung von Dokumenten aus dem Herkunftsland. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen begleitet einige Verfahren von Mitgliedern der Gemeinschaft, um eine Schutzzuerkennung zu erreichen.
Wir fordern alle Politiker*innen auf Bunds- und Landesebene auf, sich für eine Anerkennung der Schutzbedürftigkeit der Mitglieder der Banyamulenge Gemeinschaft einzusetzen!
Den Gakondo e.V. erreichen Sie hier
(Quelle: nds-fluerat.org)