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Nach Anschlag von Solingen: Die nächste entgrenzte Abschiebedebatte: Ein Faktencheck

Bild: pixabay.com
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Drei Tote und acht teils schwerst verletzte Menschen, darunter mindestens ein Geflüchteter – das Abschiebungsreporting NRW trauert um die Opfer des Angriffs von Solingen und ist in Gedanken bei den Angehörigen und Freund:innen. Ein Angriff auf ein Stadtfest, das die Geschichte der Stadt und auch be-wusst die Vielfalt feiern wollte, erschüttert. Die Hintergründe werden jetzt aufgeklärt. Der Tatverdächtige wurde am Sams-tag festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird unter anderem wegen Mordes und „Mitglied-schaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland“ ermit-telt. Der sogenannte Islamische Staat hat die Tat für sich re-klamiert.

 

Weil es sich bei dem Tatverdächtigen um einen syrischen Staatsangehörigen handelt und dieser über Bulgarien nach Deutschland eingereist ist, wurde die Trauer um die Opfer be-reits wenige Stunden nach der Tat politisch überlagert von im-mer neuen Forderungen nach Gesetzesverschärfungen, nach mehr Abschiebungen, nach mehr Abschiebehaft, nach der vollständigen Aussetzung des Asylrechts für bestimmte Grup-pen sowie nach umfassenden Kontrollen an den deutschen Außengrenzen. Auch der vollständige Sozialleistungsentzug für bestimmte Gruppen wird gefordert. Ganze Bevölkerungs-teile werden seither rassistisch in Mithaftung für einen mut-maßlichen Mörder genommen und unter Generalverdacht gestellt. Syrer:innen und Afghan:innen wird pauschal die Schutzbedürftigkeit abgesprochen. Dabei sind doch viele von ihnen gerade vor dem islamistischen Terror geflohen, der jetzt dem Tatverdächtigen vorgeworfen wird. Teils wird die Tat auch für den laufenden Wahlkampf in drei Bundesländern missbraucht. Über Deradikalisierung, Präventions- und Bil-dungsarbeit oder notwendige Maßnahmen gegen islamisti-sche Propaganda im Netz wird dagegen deutlich weniger ge-sprochen.

 

Wie schon vorherige islamistische Attentate löst auch die ter-roristische Gewalttat von Solingen die immer gleichen Reflexe aus, einfache Lösungen für komplexe Herausforderungen wer-den propagiert, angetrieben von den Rechtsaußenparteien, aber befördert auch von den Parteien der Mitte, angefeuert aber auch von Zeitungen wie BILD und WELT sowie einer vielfach entgrenzten, rassistischen und menschenverachten-den Debatte auf den Social Media-Kanälen.

 

Die zahlreichen Fehlinformationen und die Debatte, in der Ab-schiebung, Abschottung und rassistische Vorurteile gegenüber Geflüchteten dominieren, erfordern eine politische und recht-liche Einordnung. Angesichts der unzähligen erhobenen poli-tischen Forderungen ist die Übersicht auf die zentralsten das Abschiebungsreporting NRW betreffende Themen begrenzt.

 

Den kompletten Faktencheck findet man hier als PDF-Datei.

 

(Quelle: abschiebungsreporting.de)

 


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