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Neuer SVR-Policy Brief: Einbürgerung von Geflüchteten nach der Reform des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts

Bild: pixabay.com
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Deutschland erlebt einen Einbürgerungsboom. Mit gut 200.000 Einbürgerungen wurde 2023 ein neuer Höchststand erreicht. Ein großer Anteil ist auf Flüchtlinge insbesondere aus Syrien, dem Irak und Afghanistan zurückzuführen, die mittler-weile wichtige Voraussetzungen für die Einbürgerung wie etwa die notwendigen Voraufenthaltszeiten, ausreichende Deutsch-kenntnisse und einen gesicherten Lebensunterhalt erfüllen:

 

Im Jahr 2023 stammten allein knapp 38 Prozent der Eingebür-gerten aus Syrien. Was sind die Motive der Geflüchteten, wel-che Chancen sehen sie in der Einbürgerung und welche Hür-den sind zu überwinden? Der wissenschaftliche Stab des SVR analysiert in einem bis 2026 laufenden Forschungsprojekt, welche Erfahrungen Geflüchtete bei der Einbürgerung machen und wie sich die Einbürgerung auf die weitere Integration aus-wirkt, um daraus wissenschaftlich fundierte Handlungsem-pfehlungen für Politik, Verwaltung und Gesellschaft zu ent-wickeln. Ein erster Policy Brief gibt einen Überblick über die aktuelle Forschungslage und analysiert die potenziellen Aus-wirkungen der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts auf die Einbürgerung von Geflüchteten und auf die Arbeit der Behör-den.

 

Erste zentrale Erkenntnisse lauten:

 

Deutschland ist völkerrechtlich und durch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts verpflichtet, die Einbürgerung von anerkannt Schutzberechtigten zu erleichtern. Immer mehr Geflüchtete erfüllen die Kriterien für eine Einbürgerung in Deutschland. Seit 2021 steigen die Einbürgerungszahlen aus den Hauptherkunftsländern von Schutzsuchenden, insbeson-dere aus Syrien, stark an.

 

Die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, die am 27. Juni 2024 in Kraft getreten ist, hat einige Hürden abgebaut. Aller-dings sind die Anforderungen strenger geworden, was die Sicherung des Lebensunterhalts betrifft. Das könnte Geflüch-tete vor besondere Herausforderungen stellen. Zudem fordern die hohen Antragszahlen die Behörden und führen damit zu teils äußerst langen Wartezeiten.

 

Zum Einbürgerungsverhalten von Geflüchteten, zu ihren Er-fahrungen im Einbürgerungssystem und den Auswirkungen der Einbürgerung auf ihre Integrationsverläufe gibt es wenig aktuelle Studien. Damit Politik und Verwaltung diese zahlen-mäßig zunehmend relevante Gruppe besser in ihr Einbürge-rungsmanagement einbeziehen können, braucht es hier mehr Wissen.

 

Das von der Stiftung Mercator geförderte Projekt strebt nicht nur eine bessere wissenschaftliche Erkenntnis über das Ein-bürgerungsverhalten von Geflüchteten und die Auswirkung der Einbürgerung auf ihre weitere Integration an, sondern es zielt auch darauf ab, konkrete Lösungsansätze zu entwickeln, die den Einbürgerungsprozess optimieren und die Integration vor Ort stärken. Grundlagen sind eine umfangreiche Datenaus-wertung sowie qualitative Interviews mit den bei einer Einbür-gerung beteiligten Personen. Ebenfalls im Projekt untersucht werden praktische und strategische Herangehensweisen der Behörden in Deutschland; geblickt wird außerdem auf die Er-fahrungen mit Einbürgerungen in Schweden und Frankreich, um zu prüfen, ob sich hieraus Anregungen für das Einbür-gerungsmanagement in Deutschland ableiten lassen.

 

Der SVR-Policy Brief „Zufluchtsland als neue Heimat: Einbürgerung von Geflüchteten nach der Reform des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts“ kann hier heruntergeladen werden:

 

Die Presseinformation steht unter diesem Link zum Download bereit.

 

(Quelle: svr-migration.de)

 


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