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Neue SVR-Studie: Zugewanderte aus Afghanistan – Transnationale Netzwerke und Lebensrealitäten in Deutschland

Bild: pixabay.com
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Die Zahl der Menschen aus Afghanistan in Deutschland ist im letzten Jahrzehnt und vor allem nach der Machtübernahme durch die Taliban im Jahr 2021 im Zuge der Fluchtmigration stark gestiegen. Viele stehen noch am Anfang ihres Integra-tionsprozesses, werden aber angesichts der Lage in Afghanis-tan wahrscheinlich auf längere Sicht in Deutschland bleiben. Gleichzeitig erhalten sie transnationale Verbindungen zu Fa-milie und Freunden in ihrem Herkunftsland oder in anderen Ländern aufrecht.

 

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Transnationale Netzwer-ke und zivilgesellschaftliche Aktivitäten im Kontext von Flucht-migration: Die afghanischen und syrischen Communities in Deutschland“ hat der wissenschaftliche Stab des Sachver-ständigenrats für Integration und Migration (SVR) eine Online-Befragung durchgeführt, die sich an afghanische Zuwander-innen und Zuwanderer richtete. Die Befragten, die mehrheit-lich in den letzten 10 Jahren und insbesondere nach 2021 zugewandert sind, gaben u. a. Auskunft über ihre grenzüber-schreitenden familiären Netzwerke, ihr Zugehörigkeitsgefühl, ihr Leben in Deutschland und aktuelle Herausforderungen. Die Daten ermöglichen auch einen Vergleich zwischen afghani-schen Zugewanderten, die vor 2021 nach Deutschland gekom-men sind, und denjenigen, die nach 2021 zugezogen sind. Die Studie trägt dazu bei, Ankommensprozesse und transnatio-nale Dynamiken im Kontext der Fluchtmigration besser zu verstehen, und gibt so Aufschluss über die Lebenssituation einer wichtigen Zuwanderergruppe in Deutschland.

 

Zentrale Erkenntnisse und Empfehlungen lauten:

  • Transnationale Beziehungen sind ein wichtiger Teil des täglichen Lebens für viele Afghaninnen und Afghanen. Eine große Mehrheit hat nahe Angehörige und Freunde, die größtenteils noch in Afghanistan, aber auch in ande-ren Ländern leben.
  • Soziale Kontakte innerhalb Deutschlands sind weniger stark ausgeprägt; mit steigender Aufenthaltsdauer wer-den es jedoch mehr.
  • Die Befragten fühlen sich in Deutschland überwiegend willkommen und dem Land verbunden. Nahezu alle se-hen ihre Zukunft hier und möchten sich einbürgern las-sen.
  • Die Lebenssituation der afghanischen Zuwanderinnen und Zuwanderer sowie die Herausforderungen, mit de-nen sie sich konfrontiert sehen, sind stark von ihrem Fluchthintergrund bestimmt, aber auch von ihrer Aufent-haltsdauer.
  • Ihr wichtigstes Anliegen ist, Angehörige zu sich zu holen, die noch in Afghanistan sind. Zudem sehen sich viele von Diskriminierung betroffen, was sich negativ auf das Will-kommens- und Zugehörigkeitsgefühl auswirkt.
  • Die Ergebnisse unterstreichen den Handlungsbedarf, der für viele integrationspolitische Bereiche gilt, darunter die Arbeitsmarktintegration als wichtiger ‚Teilhabe-Motor‘, die Bekämpfung von Diskriminierung und eine diversi-tätssensible Öffnung der Verwaltung.
  • Die überwiegend positive Grundeinstellung gegenüber Deutschland sollte als Chance begriffen werden: Politik und zivilgesellschaftliche Organisationen sollten afghani-sche Zugewanderte bei praktischen Herausforderungen unterstützen und ihre soziale und zivilgesellschaftliche Einbindung fördern.
  • Afghanische Diaspora-Organisationen könnten eine noch stärker unterstützende Rolle bei diesem Prozess spielen, indem sie aktiv auf Neuzugewanderte zugehen und in den Dialog mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisa-tionen und mit der deutschen Politik treten.

Die SVR-Studie „Angekommen und transnational verbunden: Afghanische Zugewanderte in Deutschland“ können Sie hier herunterladen.

 

Zusammenfassungen der Studie auf Englisch, Dari und Paschto sind dort ebenfalls erhältlich.

 

Die Presseinformation steht unter diesem Link zum Download zur Verfügung:

 

(Quelle: svr-migration.de)

 


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