„Seenotrettung ist eine christliche und humanitäre Pflicht. Sie gilt auch im Mittelmeer und ausnahmslos allen Menschen“, das bekräftigte Bischof Christian Stäblein, Flüchtlingsbeauf-tragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), nach einem Treffen mit zivilen Seenotrettungsorganisationen in Berlin.
Das vom Bündnis United4Rescue initiierte Hintergrundge-spräch mit Vertreter*innen der Rettungsorganisationen Sea Eye e.V., Sea-Watch e.V. und SOS Humanity e.V. fand am Mitt-woch (5. November) in Berlin statt. Kernpunkte des Gesprä-ches, an dem auch die amtierende Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs sowie Prälatin Anne Gidion, Bevollmächtigte des Rates der EKD, teilnahmen, waren die aktuelle Lage auf dem Mittel-meer, politische Hürden und Herausforderungen sowie der zunehmend schwierigere öffentliche Diskurs um Menschen-rechte und Flüchtlingsschutz.
„Wir stehen als evangelische Kirche nicht nur an der Seite der zivilen Seenotrettung, sondern wir sind Teil der Rettungsket-te“, so Bischof Stäblein. „Ohne breite gesellschaftliche Unter-stützung, ohne Spenden und Solidarität, können die Rettungs-schiffe nicht auslaufen. Deswegen haben wir als EKD vor fünf Jahren United4Rescue gegründet. Deswegen haben wir für das kommende Jahr eine EKD-weite Kollekte zugunsten von United4Rescue beschlossen, um die Rettung Geflüchteter in Seenot weiter zu unterstützen. Denn: Man lässt keine Men-schen ertrinken. Punkt”, bekräftigte der EKD-Flüchtlingsbeauf-tragte, Bischof Christian Stäblein.
Im aktuellen Diskurs werde das zivile Engagement zunehmend verunglimpft, schilderten die Vertreter*innen der Rettungs-organisationen; Flucht und Migration würden zum Sünden-bock aller gesellschaftlichen Probleme erkoren: „Die Komple-xität und Größe der aktuellen politischen Aufgaben darf nicht dazu führen, dass wir uns an das tausendfache Sterben im Mit-telmeer gewöhnen oder es gar zum migrationspolitischen Kal-kül machen“, so ihre Mahnung.
Die EKD ist Bündnispartnerin von United4Rescue. Das Bündnis verbindet rund 950 Organisationen und Gruppen, die dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen.
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