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Neue Studie zu Bundesverbänden von Migrantenorganisationen

Bild: pixabay.com
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Politik und Verwaltung sind sehr daran interessiert, die Ver-bände von Migrantenorganisationen (kurz: MO-Verbände) gezielt als Partner einzubinden, um die Einwanderungsgesell-schaft zu gestalten. Die MO-Verbände ihrerseits wollen Gehör finden, um ihre Anliegen vertreten zu können. Dieses beid-seitige Interesse wird derzeit jedoch nicht optimal kanalisiert. Das liegt nicht zuletzt daran, dass unklar ist, wie die Vielzahl und die Vielfalt der MO-Verbände einzuordnen sind. Der wis-senschaftliche Stab des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) hat jetzt eine neue Studie vorgelegt, die diese Vielfalt der auf Bundesebene tätigen MO-Verbände sys-tematisiert und eine Typologie entwickelt. Unter dem Titel „Wer ist denn hier zuständig? Bundesverbände von Migran-tenorganisationen: eine Navigationshilfe“ gibt die Studie eine Übersicht, wie sich die Profile der einzelnen MO-Verbände-typen unterscheiden und für welche Formen politischer Kon-sultation und Kooperation diese sich besonders empfehlen.

 

Für die explorativ angelegte Studie wurde eine Bestands-aufnahme der MO-Bundesverbände durchgeführt; dabei wur-den 36 aktive MO-Verbände identifiziert. Die Internetauftritte dieser Verbände wurden dann qualitativ ausgewertet, um eine Typologie zu entwickeln und zu untersuchen, wie sich die Mission Statements, Vertretungsansprüche und die prakti-schen Arbeitsschwerpunkte der jeweiligen Typen unterschei-den. Ergänzend wurden Hintergrundgespräche mit Vertre-terinnen und Vertretern von MO-Bundesverbänden sowie der Bundesverwaltung geführt.

 

Die Studie identifiziert insgesamt fünf Typen von MO-Bundesverbänden:

 

Diasporaverbände, Gruppenverbände und Gruppenfach-verbände bilden das breite Fundament der Landschaft (vier Fünftel). Sie sind jeweils eng mit einzelnen Communitys ver-bunden – zum Beispiel mit nationalen Herkunftsgruppen, ethnisch-religiösen Gemeinschaften oder bestimmten sozio-demografischen Teilgruppen mit Migrationshintergrund. Das prägt ihre Interessenvertretung und bestimmt, in welchen Bereichen sie Angebote zur Integrations- und Teilhabeförde-rung aufbauen. Um gemeinsame Anliegen wirksamer voranzu-treiben, sind diese drei Typen mehrheitlich auch in com-munityübergreifenden Spitzenfachverbänden und Einheits-verbänden organisiert (das verbleibende Fünftel der MO-Bundesverbände).

 

Die Studie skizziert anhand dieser Typologie konkrete Mög-lichkeiten, wie MO-Bundesverbände von Politik und Verwal-tung einbezogen werden können und wie eine typenspezifi-sche Kooperation aussehen kann.

 

Die Studie hat außerdem ergeben, dass die Projektarbeit bei allen MO-Verbändetypen stark von öffentlichen Mitteln ab-hängt. Um sich zukunftsfähig aufzustellen, müssen die MO-Bundesverbände Wege finden, um ihre Finanzierungsbasis zu verbreitern. Neben Weiterentwicklungsoptionen der öffent-lichen Förderung stellt die Studie daher auch konkrete Mög-lichkeiten zur Diskussion, wie MO-Verbände ihre Abhängigkeit von öffentlicher Förderung reduzieren könnten.

 

Die SVR-Studie „Wer ist denn hier zuständig? – Bundesverbände von Migrantenorganisationen: eine Navigationshilfe“ kann hier heruntergeladen werden.

 

Die Presseinformation steht unter diesem Link zum Download zur Verfügung.

 

(Quelle: svr-migration.de)


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