In Sachen Passbeschaffung gibt es Neuigkeiten. Bislang mussten syrischeGeflüchtete ohne Flüchtlingsanerkennung in der Regel Aufforderungen der Ausländerbehörden nachkommen, sich bei der syrischen Botschaft Pässe zu kaufen - was in vielen Fällen zumindest subjektiv Unzumutbar erscheint.
Nun bietet das Assad-Regime neuerdings ein online-tool zur Passbeantragung an. Inwiefern dies den Botschaftsbesuch tatsächlich hinfällig macht, ist unklar.
https://coar-global.org/2021/12/13/damascus-opens-online-consulate-to-reach-syrians-abroad
Offenbar will das Regime den "konsularischen Service" für dieExil-Communities niedrigschwelliger gestalten, um höhere Umsätze zuerzielen. Der Passpreis bleibt wohl gleich (300 Dollar bzw. 800 Dollar Expresspass), aber die Bestechungen und Geschäfte mit Botschaftsterminenwerden wegfallen, sodass der Gesamtumsatz für das Regime steigen könnte.
Für Geflüchtete reduziert die Online-Beantragung eventuell bestimmte Risiken und den psychischen Druck, dem sich Opfer des Regimes in der Botschaft oft ausgesetzt sehen. Zugleich wird es noch schwieriger, die Behörden davon zu überzeugen, dass es für Opfer des Regimes nicht zumutbar ist, der international sanktionerten Assad-Diktatur mit Devisen auszuhelfen.